Inhaltssuche

Suchen Sie z.B. nach Artikeln, Beiträgen usw.

Personen- und Kontaktsuche

Langjähriger Dechant und Pfarrer der Elisabethkirche Pfarrer Karl Gömpel gestorben

10. Mai 2024

Langjähriger Dechant und Pfarrer der Elisabethkirche   Pfarrer Karl Gömpel gestorben
Langjähriger Dechant und Pfarrer der Elisabethkirche Pfarrer Karl Gömpel gestorben

Kassel (10.5.24) Pfarrer Karl Gömpel, langjähriger Pfarrer der Elisabethkirche und Dechant in Kassel, ist gestorben. Geboren 1932 in Bebra, studierte Karl Gömpel nach der Reifeprüfung 1953 in Fulda an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Fulda und der Universität München. Am 14. März 1959 empfing er im Fuldaer Dom durch Bischof Dr. Adolf Bolte die Priesterweihe. Als Kaplan war er zunächst in Rüdigheim und Ungedanken, sodann in der Pfarrei St. Bonifatius in Kassel und von 1963 an in der Pfarrei St. Peter und Paul in Marburg tätig. 1968 wurde er zum Pfarrer in Mardorf ernannt. Ab 1971 fungierte er auch als stellvertretender Dechant des damaligen Dekanates Amöneburg. 1973 übernahm Pfarrer Gömpel dann die Pfarrei St. Elisabeth in Kassel, in der er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im September 2000 wirken sollte. Von 1978 an bekleidete er über viele Jahre auch das Amt des Dechanten des damaligen Dekanates Kassel, und ab 1985 darüber hinaus die Aufgabe des stellvertretenden Regionaldechanten der früheren Region Nord des Bistums Fulda wahr.

Eng verbunden sind mit Pfarrer Gömpel die Anfänge der Kulturarbeit in der Elisabethkirche. 1992 lud er den damaligen documenta-Leiter Jan Hoet zu einer Predigt in die Kirche ein. Beide hatten sich beim Spaziergang in der Aue kennengelernt. Die Runde durch den Staatspark gehörte zu den täglichen Ritualen von Karl Gömpel. Ebenso freundschaftlich verbunden war Karl Gömpel mit dem katholischen Komponisten Peter Janssens. Mit seinem „Gesangsorchester“ und für damalige Verhältnisse aufwändigen geistlichen Musicals gastierte er mehrmals in der Elisabethkirche. Die Ökumene war für Karl Gömpel theologisch und praktisch Herzenssache. So führte er mit den umliegenden evangelischen Kirchengemeinden der Karls-, Martins- und Lutherkirche den gemeinsamen ökumenischen Pfarrbrief „Kontakte“ ein. Pfarrfeste wurde gemeinsam gefeiert. Das Großereignis „Christen in Kassel“ führte Christinnen und Christen in den 70er Jahren auf dem Friedrichsplatz zusammen. In der Reihe „Mit Zeit und Dialog“ ging Pfarrer Gömpel gemeinsam mit einem eigens gegründeten Liturgiekreis neue Wege. Laien wurden in die liturgische Gestaltung der Gottesdienste einbezogen, die Predigt wurde im Anschluss an den Gottesdienst bei einem warmen Tee ins Gespräch gebracht. Theologisch und pastoral schätzte Pfarrer Gömpel besonders Karl Rahner und die Texte von Huub Oosterhuis und Wilhelm Willms, etwa dessen Osterlied „Alle Knospen springen auf.“

Bis wenige Monate vor seinem Tod wohnte er auf dem Gelände der Elisabethkirche in seiner angestammten Wohnung. Den Dacheinsturz „seiner Kirche“ musste er im November 2023 nicht mehr vor Ort erleben. Kurz zuvor war er ins Seniorenhaus St. Bonifatius umgezogen.

Das Requiem findet am Dienstag, 14. Mai 2024, um 11 Uhr in der Kirche St. Bonifatius, Ihringshäuser Straße 3 statt. Die Beisetzung ist um 13 Uhr auf dem Hauptfriedhof. Im Sinne des Verstorbenen wird darum gebeten, von Blumenspenden abzusehen und stattdessen das Hilfswerk MISEREOR mit einer Spende zu unterstützen.